Subliminal-Tagebuch

Samstag, 15. April 2006

• Züreich(ch) -Arad(ro). Vorausichtliche Dauer der Reise: Züreich ab: 1500h, Arad an: 1000h.

• Abfahrt: 1630h mit Eurolines ab Züreich Bbhf.

Sonntag, 16. April 2006

• Ankunft: 1400h in Arad Bbhf.

• Wir besuchen den Ort der Ausstellung 'subliminal', das KF, Bar und Gallerie im Herzen von Arad.

Montag, 17. April 2006

• Geldwechseln in einer rumänischen Bank. Hoch lebe die Bürokratie. Wir müssen mehr Papiere unterschreiben als das wir Noten erhalten.
• Es ist noch einiges unklar betreffend der Alu-Profile, die wir für die Lightboxes verwenden wollen.
• Wir besuchen Freunde von Raoul in ihrem Grafik-und Beschriftungsatelier GRAFIXX MEDIA. Wir erhalten den Katalog einer Lightbox-Profil-Firma.

• 18.42h. Wir steigen in den Zug nach Cluj (Kluusch), ca 300 km NE von Arad. In Cluj treffen wir uns mit Luana Botas. Sie ist PR-Verantwortliche. Auf dem Weg nach Cluj werden wir begleitet von einer eindrücklich schönen Landschaft.Beim Schiffversenken hab ich keine Chance gegen Raoul, darum schlaf ich lieber ne Runde und zähl Schäfchen. Raoul hört hier in Rumänien übrigens auf den Namen Alin.

• Bei Luana zu Hause. Nach dem Nachtessen überarbeiten wir die Pressemappe.

Dienstag, 18. April 2006

• Trip in Cluj.
  

• Wir besuchen die Firma Infinity-Group. Die sind spezialisiert auf Digitalprint. Die bedrucken so gut wie alles. Hier lassen wir die Hintergrund-Layer auf Plexiglas drucken.

• Wir treffen Luana zum Lunch und lassen uns verwöhnen von leckerem chineese-takeaway-Food.

• Am Nachmittag sitzen wir im Café und Raoul gestaltet drei verschiedene Postkartenflyer sowie die Poster zur Ausstellung. Luana und ich haben Beraterfunktion.
• Luana ist gerade im Endspurt ihrer Ausbildung zur Fremdenführerin.
• Ich komme in den Genuss einer kurzen Privatführung durch Cluj.
  
• Wir haben Glück, treffen ein Printcenter und können die Postkarten sowie auch die Poster sofort drucken lassen. Die Preise sind enorm! Ein Poster in Din A2 auf Kunststoff kostet ca 4.50 Euro.

• Den Abend verbringen wir bei Luana zu Hause mit Pizzakurier und Arschlochspielen, einem unterhaltsamen Kartenspiel für drei und mehr Spieler.

Mittwoch, 19. April 2006

• 0515h. Tagwache. Wir müssen auf den Zug von Cluj nach Arad. Der fährt um 0610h.
• 1030h. Ankunft in Arad. Projektbezogene Shoppintour in Arad. Wir sind auf der Suche nach passenden Neon-Röhren, Startern und und und.
• Am Abend. Besichtigung meines improvisierten Arbeitsplatzes. Dieser befindet sich bei Raouls Schwester Alina und Ihrem Lebenspartner Dan. Er ist unsere erste, zweite, dritte und vierte Hand. Neben Frühstückfürunsvorbereiten und uns Umsorgen kümmert er sich um die Lichtquelle in unseren Kästen.
  
• Einrichten und vorbereiten zum angenehmen schaffeschaffe.

Donnerstag, 20. April 2006

• Die Alternative zu Aluminium-Boxen: ein SchwarzerKunstoffLightBoxenBausatz_xPro. Wir bestellen ein Muster zu Ansicht.
  
• Mein erster Tag im Atelier. 28 Cornerz gilt es herzustellen. Wir schneiden die Aluminium-Winkel in 4x4cm grosse Stücke... jetzt kanns losgehen.
• Die ersten drei Stücke sind zugesägt.
• Ich mache meinen Zeitplan: Jeden Tag vier Ecken, heisst die Cornerz für jeweils eine Box.

Freitag, 21. April 2006, orthodoxer Karfreitag

• 2. Tag in der Werkstatt. Um meinen Zeitplan einhalten zu können, will ich bis am Abend zwei Corner-Sets fertig zugesägt haben. Das passt.

• Zur Belohnung und als mentale Vorbereitung auf die bevorstehenden Ostern gehen wir tanzen. Drum’n’Bass im Underground in Arad. Nettes Lokal, nette Leute.

Samstag/Sonntag 22. und 23. April 2006

• Ostern: Arbeitsverbot! Wir dürfen... ja wir müssen feiern!!!
• Doch vor dem Feiern die Prozedur: Mitternacht von Samstag auf Sonntag. Wir gehen, begleitet von gregorianischen Gesängen dreimal um die Kirche und hören dann singende Gebete.
• So, jetzt wird gefeiert, mit viel Essen (es gibt übrigens immer und überall viel zu essen) und Zuika ein rumänisches Wässerchen aus Zwetschgen. Das Zeug hats in sich.
  

Montag, 24. bis Freitag 28. April 2006

• Wir entscheiden uns für die Lightbox-Variante aus Kunststoff aus verschiedenen Gründen: Farbe, Ästhetik, Gewicht, Preis, ...
  
• Zeichnen der letzten vier Eckmotive und sägen ohne Ende.
• Abends. Wenn überhaupt, ein Bier... naja, höchstens zwei.
• Steaua Bukarest fliegt im Spiel gegen Middlesbrough aus dem UEFA-Cup. Es herrscht Staatstrauer. Wenn Steaua nur nichr in rot-blauen Trikos gespielt hätte.

• Spieglein Spieglein an der Wand...
  
• Glas wird eingekauft, der Siebdrucker Sebastian legt los!
• Die Wände der Boxen sind zu lang! Dan und Raoul lassen die Profile nachträglich kürzen.
• Am Freitag will ich alle Cornerz haben...Ich säge bereits in meinen Träumen.

Samstag, 29. April 2006

• Ich beginne mit dem Finish der Cornerz.
• Die beiden Seiten eines jeden Winkels, die zur Box hin gerichtet sind, gilt es mit dem Fräser zu bearbeiten und abzurunden.
• Der Siebdrucker Sebastian kommt vorbei und liefert seine Arbeit ab. Es ist fast wie Weihnachten. Die besiebdruckten vorderen Layer der Lightboxes sind endlich da.

• Sind sie nicht wunderschön?!! Ein Hoch auf die Philigranie der Siebdrucktechnik!

• Doch der Druck der Nonne hat Fehler(hier nur schwer erkennbar... Sie hat "Pickel" am Hals)... Mir machetz nomaal. (Sebastian wird diese Nonne bis zum Schluss 11mal gedruckt haben, bis sie so ist wie sie ihm passt.)
  

Sonntag, 30. April 2006

• Die Cornerz sind fertig... ääändlig.

• Die Lichtinstallation wird gebaut.

Montag, 1. Mai 2006

• FREI.

Dienstag, 2. Mai 2006

• Wir legen letzte Hand an das Innenleben der Boxen, Verkabelung, Löcher bohren für die Aufhängung.
• Apropos Verkabelung... Wir haben grosse Mühe, normales, schwarzes, zweipoliges Elektrokabel zu finden. Ganz zu schweigen von den Steckern. Weiss ist alles vorhanden, aber in schwarz...
• Wir sind zuversichtlich und guten Mutes. Wird schon schiefgehen. NOROK! (PROST!)
  

• Wir setzen die Boxen zusammen, heisst Löcher bohren, Cornerz anbringen, Schrauben schwärzen etc.
• Sebastian kommt mit der Nonne zum Zweiten. Der Druck ist perfekt! Einfach der Wahnsinn... so schön kann eine Nonne sein. Doch... das Glas hat einen unübersehbaren Kratzer. Mir machetz nomaal.
• Jetzt warten wir nur noch auf die Digtalprints aus Cluj. Diese sollten allerspätestens morgen Mittag per Kurier bei uns eintreffen.
  

Mittwoch, 3. Mai 2006

• Pünktlich auf die Minute bringt der Kurier die mit Spannung erwartete Ware. Die Hintergrund-Layer sind da... Stimmt alles? Ist der Druck ok? Nichts vergessen? OKEEEEE!!!
• Auch die Nonne ist eingetroffen, schön wie eh und je, ganz ohne Kratzer.
  

Wir haben alles zusammen! Das grosse Puzzlespiel beginnt.

• Die Die Elektronik wird installiert.
• Ioana vom KF kommt vorbei. Letzte Abklärungen vor dem Ernstfall. Was wird serviert? Es gibt berauschende Cocktails mit Absinthe und blutendem vanGogh Ohr als Verziehrung. Tönt lecker... und irgenwie ein wenig subliminal.
  

• Reminder-Telefonate werden gestartet. Denn wir wollen der Presse schliesslich Red und Antwort stehen können. Zugesagt haben sie alle, Radio Tv, Presse. Wir werden sehen.

• Man nehme den Staubsauger und Glasreiniger, putze alles sorgfaltig, vermische alle Zutaten und bestaune das ganze bei einem Puls, der es in sich hat. Einfach schön!

Donnerstag, 4. Mai 2006. Vernisaj

• Pressekonferenz um 1300h / Vernisage um 1800h
  
• Wir treffen mit den Lightboxes um 1030h im KF ein.
• Löcher bohren, Lightboxes aufhängen, das ganze Verkabeln... passt!
• Und dann ist es soweit.

• Bei soviel Subliminal fängt sogar das Cola Feuer!

Freitag, 5. Mai 2006

Die Arbeit ist getan.

• Wir checken die Presse: fünf Zeitungen, zwei Berichterstattungen. Wir erfahren, dass auch die Lokal-TV- und Radiosender berichtet hatten.
• Wir gehen an den "Strand". Der Strand befindet sich auf einer Halbinsel im Herzen der Stadt und ist Arad's Sommervergnügungsviertel mit Gartenbad, Discotheken, Restaurants, Bars und etwa 400 Bungalows. Diese können für die warme Jahreszeit gemeitet werden. Wir sitzen in der Sonne und essen Mitsch. Das sind mittelkleine Fleischgebilde aus ...Hackfleisch?!? Die schmecken unwiederstehlich, aber mehr als fünf gehen nicht rein.
  

Samstag, 6. Mai 2006

• Nach einem letzten rumänischen Kaffee (eigentlich war es ja ein Bier) steige ich um 1720h in den Bus. 26 Stunden Busfahrt liegen vor mir. Davon stehen wir sechs Stunden am rumänisch-ungarischen Zoll und warten darauf, den Zollbeamten unser Gepäck zeigen zu dürfen. Dann gehts mit XxX im Bus-Fernsehen weiter quer durch Ungarn.

• Am ungarisch-österreichischen Zoll muss eine Passagierin den Bus verlassen, da bei der Passkontrolle auf dem Monitor das rote Lämplein aufleuchtet anstatt das grüne. Das Leben ist hart aber ungerecht.
• Der Bus fährt weiter, mit uns, ohne sie.
• Um 1600h überqueren wir die schweizer Grenze.
• Wir erreichen Züreich um 1830h.
• Bi z'Baasel aako am achti.